Die Rednerinnen und Redner bei der kleinen Feierstunde zur Umbenennung der Horst-Scheibert-Straße 2-4 (unserer alten Adresse) in Lucie-Kurlbaum-Beyer-Platz 2, betonten, dass die Namensgeberin die Nachkriegsgeschichte der Stadt Wetzlar maßgeblich mitgestaltet habe. Sie sei ein wesentlicher Teil dessen gewesen, was wir als Gedächtnis unserer Stadt bezeichnen, so der Tenor der Würdigungen.
Die WNZ schreibt in ihrem Bericht über die Umbenennung: „Die in Herdorf im Westerwald geborene Politikerin hat über den Wetzlarer Landrat Konrad Miß den Weg nach Wetzlar gefunden. Als eine von drei Frauen sei sie 1946 in die erste Wetzlarer Stadtverordnetenversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg eingezogen. Über die Frauenarbeit des DGB-Landesverbandes und bei der zweiten Wahl zum Deutschen Bundestag wurde sie 1953 gewählt und gehörte ihm bis 1969 an.“
Zur Veranstaltung war extra die Berliner Historikerin und Buchautorin Gisela Lotz angereist, die das politische Leben von Lucie Kurlbaum-Beyer nachzeichnete.
Nach der Autorin sprach Andrea Theiß – eine der Aktivistinnen der DGB Initiative „Frauen sichtbar(er) machen!“ in Wetzlar. Sie beklagte in ihren Forderungen die Situation, dass nur zwei Prozent aller Straßennamen in Wetzlar nach Frauen benannt sind.
Die Initiative wird von einer Vielzahl von Gruppen und Einzelpersonen unterstützt und engagiert sich für das Sichtbarmachen von Frauenpersönlichkeiten im öffentlichen Raum und eine echte Parität bei der Benennung von Straßen und Plätzen.
Die Umbenennung in Lucie-Kurlbaum-Beyer sei nur ein Anfang. Es gebe viele beeindruckende Frauen in Bezug zu Wetzlar, so Theiß, deren Geschichte wir im Rahmen der Initiative erzählen und ihr Wirken sichtbar machen werden.
Der Frauenrat von Verdi hat einen Walk of Fame von Frauen erstellt und Lucie Kurlbaum-Beyer darin aufgenommen. Inge Hahlgans übergab an unseren Mitarbeiter Stefan Lerach eine Gedenktafel über Lucie Kurlbaum-Beyer, die einen Platz im Café Freiraum nebenan im NBZ bekommen soll.
Stefan Lerach nahm die Tafel gerne an, da mit der engagierten Gewerkschafterin, Frauen- und Friedensaktivistin sowie Verbraucherschützerin eine Frau zur Namensgeberin ausgewählt wurde, die auch zum politischen Engagement unseres Vereins passt und deren Werten und Aktivismus wir uns gerne anschließen.
Wer mehr über unseren Verein oder das Café Freiraum erfahren will, findet „hinter“ dem Link mehr Informationen.