Gesundheit und Prävention bei Arbeitslosen

„Erwerbslosigkeit ist einer der stärksten Faktoren, der unglücklich macht“.
Bruno Frey, Uni Zürich

Die Auswertung von Daten und die Ergebnisse vieler Studien belegen deutlich, dass Arbeitslose im Vergleich zu Erwerbstätigen einen deutlich schlechteren Gesundheitszustand haben. Arbeitslosigkeit hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensführung der Betroffenen.

Es geht meist einher mit einer deutlichen Verringerung der finanziellen Ressourcen und damit mit geringeren Partizipationsmöglichkeiten.

Neben Einschränkungen im materiellen Bereich, sind auch die immateriellen Verluste nicht zu unterschätzen. Darunter fallen der Verlust fester Tages- und Zeitstrukturen, soziale Kontakte um den Arbeitsplatz – zu Kolleginnen und Kollegen und einige andere Aspekte.

Eine große Rolle spielen auch psychische Faktoren wie ein geringeres Selbstwertgefühl und eine fehlende Selbstwirksamkeit.

Arbeitsmarktintegrative Maßnahmen

Ziel unserer Angebote ist es, verschiedene Ebenen und Zielsetzungen der Gesundheitsförderung zu kombinieren. Neben der Verhütung von Krankheiten, wollen wir auch die Gesundheitsressourcen der Betroffenen gezielt und individuell stärken.

Gleichzeitig streben wir an, dass auch der Arbeitsmarkt nicht aus dem Blick gerät und die Teilnehmenden weiter an ihrer Beschäftigungsfähigkeit arbeiten.

Arbeitslosigkeit wird in Gänze als „kritische Lebensperiode“ für die Gesundheit der Betroffenen begriffen.

 

1998: Gesundheitstagung und Broschüre zum Thema

Im Juni 1998 hat die WALI erstmals Gedanken, Thesen und Ideen zum Thema „Gesundheitsförderung in der Erwerbslosigkeit“ im Rahmen einer zweitägigen Fachtagung einem breiten Publikum vorgestellt. Einstimmiges Ergebnis war, dass anhaltende Erwerbslosigkeit keinen einzigen positiven Aspekt hat und es erforderlich ist, in Zeiten der Arbeitslosigkeit entsprechende Möglichkeiten zur sinnvollen Tätigkeit anzubieten.

Unsere Erfahrungen und die Erkenntnisse der Fachtagung haben wir in einer Gesundheitsbroschüre veröffentlicht, die unter dem Titel „Die andere Seite der Erwerbslosigkeit“ Ende 2000 erschienen ist. Sie kann bei der WALI bestellt oder abgeholt werden.

Arbeitslosigkeit macht krank. Dieses Motto, pauschal und provokant formuliert, prägte die Gesundheitsfachtagung, die auf Einladung unserer Initiative im Gemeindehaus der Hospitalkirche stattfand. Susanne Sievers, die Vorsitzende der WALI, brachte die Quintessenz der Debatte bei der Definition von Gesundheit auf den Punkt: „Gesundheit ist der Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen.“

Arbeitslosigkeit zeichnet sich durch das Fehlen von sozialen Kontakten und Perspektivlosigkeit aus. Die Konsequenzen sind Vereinsamung, Schuldgefühle sowie Motivationsschwierigkeiten. Hieraus würden, so Sievers, psychosomatische Krankheitsbilder entstehen, die oftmals zu schweren körperlichen Schädigungen und chronischen Erkrankungen führen könnten.

Beteilung an „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ (gefördert vom GKV-Bündnis für Gesundheit)

Arbeitslosigkeit zeichnet sich durch das Fehlen von sozialen Kontakten und Perspektivlosigkeit aus. Die Konsequenzen sind Vereinsamung, Schuldgefühle sowie Motivationsschwierigkeiten. Hieraus würden, so Sievers, psychosomatische Krankheitsbilder entstehen, die oftmals zu schweren körperlichen Schädigungen und chronischen Erkrankungen führen könnten.

Uns hat seitdem das Thema Gesundheitsförderung als Querschnittsthema durch alle unsere Angebote, Maßnahmen und Projekte begleitet. Aktuell sind wir Teil eines Kooperationsprojektes mit der HAGE e.V. aus Frankfurt, dem Caritasverband Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder und dem Kommunalen Jobcenter Lahn-Dill. Neben verschiedenen Bewegungsangeboten bieten wir seit 2022 einmal wöchentlich ein „Gesundheitscafé“ an, bei dem sich Betroffene zum Thema austauschen, vernetzen und – unter dem Peer-Gedanken – informieren können.

Wenn Sie an Informationen zu unseren Angeboten interessiert sind, melden Sie sich gerne bei uns.