Stefan Wagner von der WALI begrüßte die Besucherinnen und Besucher im Café Freiraum zur Vernissage einer besonderen Ausstellung: Unter dem Titel „Plakativ gegen Ausgrenzung – Kreativ für Toleranz und Menschlichkeit“ werden Bilder und Texte aus einem Kulturseminar von Erwerbslosen präsentiert. Die Teilnehmenden setzen sich dabei – ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen – für Toleranz, Menschlichkeit und Vielfalt ein. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Gießener Arbeitsloseninitiative (ALI) und unserem Verein.

Richard Kunkel, langjähriger erster Vorsitzender der ALI, hob in seiner Eröffnungsrede die enge Zusammenarbeit der beiden Initiativen sowie die vielen gemeinsamen Projekte hervor. Es sei stets das Ziel ihrer Arbeit gewesen, aktuelle gesellschaftliche und brisante Themen aufzugreifen und diese kreativ zu verarbeiten, um ein Zeichen für ein demokratisches Miteinander zu setzen.

Das demokratische Selbstverständnis gerate zunehmend ins Wanken, Menschen würden isoliert und stigmatisiert, so Kunkel weiter. Umso wichtiger sei es, gemeinsame Werte zu finden und sich zu fragen, wie die Gesellschaft darauf reagieren könne. Die ausgestellten Plakate und Texte leisten einen wertvollen Beitrag zu dieser Auseinandersetzung.

Auch wenn es für die Katholische Kirche, insbesondere das Bistum Mainz als Kostenträger, immer schwieriger werde, die Erwerbslosenseminare zu finanzieren, die es bereits seit über 30 Jahren gibt, sei es gelungen, auch im kommenden Jahr wieder ein Seminar anzubieten.

Martina Bodenmüller (www.bunte-projekte.de), Kunsttherapeutin und Vertreterin der ALI, sprach ebenfalls bei der Vernissage. Sie ist seit über 20 Jahren im Leitungsteam der Kulturseminare tätig und berichtete von den vielen kreativen Formaten, die sie gemeinsam mit den Teilnehmenden entwickelt und präsentiert habe, darunter Theaterstücke, Hörspiele, Filme und Schattentheater. Die Werke würden jeweils in den ersten drei Tagen des Seminars entstehen und am vierten Tag der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Plakate transportierten die Botschaft, dass Gemeinschaft, Achtsamkeit, Vielfalt und Toleranz die Grundlagen für eine solidarische Gesellschaft bilden, betonte Bodenmüller eine der Kernaussagen der Ausstellung.

Begleitend zur Ausstellung wurde auch eine Broschüre erstellt, die hier heruntergeladen werden kann.

Ort: Café Freiraum/ NBZ Westend in Wetzlar (Lucie-Kurlbaum-Beyer Platz 2/ 35578 Wetzlar)
Zeit: Zu den Öffnungszeiten des Café Freiraum donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Mehr Infos zum Thema Kunst: „Café Freiraum“ / „Engagement und Empowerment“ / „Kunst und Kreativität“